Verhalten

Wenn Ratten in Rudeln leben legen sie viele unterschiedliche Verhaltensweisen an den Tag, die wir nicht immer zu deuten wissen.

Es gibt jedoch ein paar Verhaltensweisen, die man genauer zuordnen kann und die die Tiere auch oft dem Menschen gegenüber an den Tag legen, auch wenn man hier teilweise etwas genauer differenzieren muss.

Während gegenseitiges Putzen auf der einen Seite als nette Geste eines rangniedrigeren Tieres gegenüber eines ranghöheren Tieres gedeutet werden kann, kann es umgekehrt auch als Zwangsputzen angesehen werden. Ein Zähneklappern mit aufgestelltem Nackenfell deutet eine Abwehrhaltung an, während ein Zähneklappern in entspannter Haltung mit so genanntem „Glubschen“ dagegen von enormem Wohlbefinden zeugt.

Das so genannte Schwanzwedeln zeugt bei einem Tier von Aufregung. Diese Aufregung kann jedoch negativ sowie positiv sein. Ist ein Tier fröhlich wird das Schwanzwedel meist mit Bocksprüngen kombiniert, in denen der Übermut des Tieres genau zum Vorschein kommt.

Das Ablecken der Finger des Halters kann sowohl als Zuneigung als auch als beschwichtigende Geste gedeutet werden.

Stehen sich zwei Tiere aufrecht gegenüber deutet dies auf einen beginnenden Boxkampf hin, der vor allem unter männlichen Tieren öfter ausgetragen wird.

Ein Aufplustern und dem Gegenüber die Seite zudrehen ist eine Abwehrreaktion und kann oft bei Rangordnungsstreitigkeiten oder Integrationen beobachtet werden.

Zum Unterwerfen rangniedrigerer Tiere drehen die Ranghöheren Tiere diese einfach auf den Rücken. In manchen Fällen passiert dies allerdings auch aus freien Stücken.

Sind die Tiere apathisch oder desorientiert kann es auf eine Krankheit hindeuten. Aber auch ein verwirrtes durch den Käfig laufen sollte nicht immer sofort abgetan werden. Wirkt ein Tier lethargisch oder hat es gar Gleichgewichtsprobleme, sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Näheres hierzu findet sich unter dem Menüpunkt Krankheiten.

Man sieht auf jeden Fall deutlich, wie komplex das Verhalten unserer kleinen Freunde ist. Zu sagen ist auch, dass sich das komplexe Verhalten der Ratten meist erst in größeren Gruppen ab vier bis fünf Tieren zeigt, weshalb man auch erst ab einer solchen Anzahl von Tieren von einem Rudel spricht.